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Symposium der Tanzmedizin in München vom 06. – 08. Mai 2005 Abstract zum Vortrag

 Chronischer Muskelschmerz an den Adduktoren -

Entstehung und Behandlung aus Sicht der Microkinesitherapie

 

Welcher Tänzer kennt Ihn nicht, den Schmerz beim grand Battement seitwärts am inneren Oberschenkel? Der Muskelschmerz an den Adduktoren ist nicht nur für Tänzer ein leider bekanntes Phänomen. Er ist oftmals die Folge einer nicht ausgeheilten Zerrung, also einer Überdehnung der unaufgewärmten oder überforderten Muskelgruppe an der Innenseite des Oberschenkels. Bei schlechter Ausheilung kann diese Verletzung in einen chronischen Zustand übergehen. Das heißt, man spürt dauerhaft einen mehr oder weniger starken Schmerz verbunden mit Muskelverhärtungen im Verlauf des geschädigten Muskelstrangs. Tritt trotz guter medizinischer Betreuung, guter Diagnostik, Medikamentengabe mit entzündungshemmendem Wirkstoff, Elektrotherapie, Ultraschall und Krankengymnastik immer nur eine kurzfristige Besserung der Schmerzsymptomatik ein, so entwickelt sich ein kurzfristiger Überlastungsschaden zu einem chronischen und sehr belastenden Geschehen. Am Beispiel einer Tänzerin mit diesen Symptomen möchte ich hier einen neuen ganzheitlichen Ansatzpunkt für die Behandlung aufzeigen. Sie hatte schon vor vier Jahren das erste Mal Probleme im oberen Drittel des inneren Oberschenkels. Nach einwöchiger Trainingspause und der üblichen Nachbehandlung konnte sie damals das Training zwar wieder aufnehmen, diese Stelle blieb aber seitdem immer ein Schwachpunkt. Jetzt probte sie gerade für ein modernes Stück in der Oper, wo Sie von einem erhöhten Punkt über eine Schräge mit hohen seitlichen Jetés hinunter tanzen musste. Eine extreme Belastung für die Adduktoren. Und prompt bekam sie, wie schon befürchtet, rasende Schmerzen und den bekannten Muskelhartspann in dem Gebiet. Für mich stellte sich nun eine einfache aber wichtige Frage: „War die Belastung innerhalb dieser Choreographie zu groß, oder ist Ihr Körper zu geschwächt um mit diesen Beanspruchungen fertig zu werden?“  Keine Frage, alle Tänzer stöhnten über die zu harte Rampe und die Choreographie, aber keiner hatte solche ernstlichen körperlichen Probleme danach. Also liegt ihr Problem wohl eher darin, dass ihre Selbstheilungskräfte zu geschwächt sind um auf diese Belastung adäquat zu reagieren. Mithilfe der Techniken der Microkinesitherapie suchte ich bei ihr nun nach Ursachen, die zu dieser Schwächung geführt haben. Das muß man sich vorstellen wie bei einem Computer. Ist er mit zu vielen Daten gefüllt, wird er immer langsamer im Reagieren und fällt dann irgendwann, wahrscheinlich beim Schreiben einer einfachen e-mail aus. Auch unser Organismus speichert Erlebnisse in unterschiedlichen „Gedächtnisdateien“ ab. Überbelastungen oder nicht ausgeheilte Verletzungen speichert er in Form von unsichtbaren „Narben“. Diese Narben wirken dann wie Störfelder, die zur Schwächung der Selbstheilungskräfte führen. Bei der Tänzerin finde ich im M. adductor magnus ein Störfeld. Doch dieses Störfeld ist nicht die Ursache für die Schmerzen. Die Ursache kommt von einer unsichtbaren Narbe am Großzehenballen des gleichen Beins, dem kleinen Heranziehmuskels des großen Zehs ( M. add. hallucis ).

 

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